Atlantis – Die erste Erwähnung

Kaum ein Mythos hat die Menschheit so sehr beschäftigt wie der von Atlantis – dem sagenhaften Inselreich, das in einer Katastrophe unterging. Doch woher stammt die Geschichte eigentlich?


Platon als Ursprung

Die erste bekannte Erwähnung von Atlantis stammt vom griechischen Philosophen Platon (427–347 v. Chr.). In seinen Dialogen „Timaios“ und „Kritias“, die um 360 v. Chr. entstanden, beschreibt er Atlantis als hochentwickelte Kultur, die vor rund 9.000 Jahren existiert haben soll.


Platons Schilderung

  • Atlantis lag „jenseits der Säulen des Herakles“ – also außerhalb der Straße von Gibraltar.
  • Es handelte sich um eine große Insel mit fruchtbarem Land, mächtigen Königen und prächtigen Bauten.
  • Die Bewohner sollen eine starke Seemacht gewesen sein, die bis nach Ägypten und Italien Einfluss nahm.
  • Schließlich verfiel Atlantis moralisch – und wurde von den Göttern in einer einzigen Nacht und einem Tag durch Erdbeben und Fluten zerstört.

Herkunft der Geschichte

Platon selbst beruft sich auf den athenischen Politiker Solon, der die Erzählung bei einer Reise nach Ägypten von Priestern in Sais gehört haben soll. Ob Platon diese Quelle ausschmückte, erfand oder tatsächlich auf alte Überlieferungen zurückgriff, ist bis heute umstritten.


Mythos oder Realität?

Viele Forscher sehen Atlantis als philosophisches Gleichnis, das Platon nutzte, um über Macht, Moral und den Untergang von Staaten nachzudenken. Andere vermuten, dass hinter dem Mythos reale Ereignisse wie Naturkatastrophen im Mittelmeerraum stecken könnten – etwa der Vulkanausbruch auf Santorin.


Fazit

Die erste Erwähnung von Atlantis führt direkt zu Platon – und seit über 2.000 Jahren bewegt seine Erzählung Gelehrte, Abenteurer und Träumer. Ob als Allegorie, als Erinnerung an eine Katastrophe oder als Hinweis auf eine verschollene Hochkultur: Der Ursprung liegt in der Philosophie des antiken Griechenlands.