Das Rote Meer lockt mit kristallklarem Wasser, bunten Korallenriffen und tropischer Wärme – ein echtes Paradies für Taucher und Sonnenanbeter. Doch wie in jedem tropischen Meer gibt es auch hier Meeresbewohner, denen man mit Respekt begegnen sollte – darunter einige Quallenarten, die schmerzhaft oder sogar gefährlich sein können.
Aber keine Sorge: Lebensgefährliche Begegnungen sind extrem selten. Wer vorbereitet ist, kann das Rote Meer sicher genießen.
Warum sind Quallen gefährlich?
Quallen besitzen Nesselzellen an ihren Tentakeln. Diese Zellen feuern bei Berührung winzige Giftpfeile ab, die Hautreizungen, Schmerzen oder allergische Reaktionen auslösen können – je nach Art und individueller Empfindlichkeit.
Gefährliche Quallenarten im Roten Meer
1. Portugiesische Galeere (Physalia physalis) – sehr selten
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Sie sieht aus wie eine Qualle, ist aber eigentlich eine Kolonie von Polypen.
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Auffällig durch den bläulich-violetten „Segel“-Körper, der auf der Wasseroberfläche treibt.
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Gefährlich! Der Kontakt kann starke Schmerzen, Atemnot, sogar Kreislaufprobleme verursachen.
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Kommt sehr selten im Roten Meer vor – meist durch Strömungen aus anderen Meeren.
2. Kammqualle (Beroe spp. und andere)
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Sieht glibberig und harmlos aus – und das ist sie meist auch.
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Hat keine Nesselzellen – ungefährlich, auch wenn sie manchmal fälschlich als gefährlich gilt.
3. Pelagia noctiluca („Leuchtqualle“)
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Eine der häufigeren Nesselquallen im Mittelmeer, aber gelegentlich auch im Roten Meer.
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Leuchtet manchmal im Dunkeln – hübsch, aber tückisch.
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Schmerzhaft, aber meist nicht gefährlich für gesunde Erwachsene.
4. Nomadische Qualle (Rhopilema nomadica)
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Stammt ursprünglich aus dem Indischen Ozean, ist aber durch den Suezkanal ins Mittelmeer und vereinzelt ins Rote Meer gelangt.
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Giftige Tentakel: können Brennen, Schwellungen und allergische Reaktionen verursachen.
Was tun bei einer Quallenverbrennung?
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Ruhig bleiben – auch wenn’s brennt.
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Nicht mit Süßwasser abspülen! Das aktiviert weitere Nesselzellen.
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Salzwasser oder Essig auf die Stelle geben – neutralisiert das Gift (außer bei Portugiesischer Galeere, da KEIN Essig!).
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Tentakel vorsichtig entfernen – am besten mit Pinzette oder Handschuh.
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Kühlen (nicht direkt Eis auf die Haut).
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Bei starken Reaktionen (z. B. Atemnot, Hautausschlag, Kreislaufbeschwerden): sofort zum Arzt!
Wie kann man sich schützen?
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Beim Schnorcheln oder Tauchen langärmelige Lycra-Shirts oder Neoprenanzug tragen.
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Nicht nach Quallen greifen, auch wenn sie tot wirken.
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Auf Warnhinweise achten – viele Resorts informieren über aktuelle Quallenwarnungen.
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Nicht bei starkem Wind oder nach Stürmen ins Wasser – dann werden Quallen oft in Ufernähe gespült.
Fazit: Baden im Roten Meer – mit Achtsamkeit kein Problem
Quallen im Roten Meer sind meist harmlos, einige wenige Arten können unangenehm bis gefährlich sein – doch mit ein wenig Wissen und Vorsicht kannst du das Wasser sicher genießen. Informiere dich vorher, geh mit Respekt ins Meer – und vor allem: Lass dich nicht verrückt machen.
Das Rote Meer bleibt eines der schönsten Schnorchel- und Tauchgebiete der Welt.
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