Seit über 2.000 Jahren beflügelt die Legende von Atlantis die Fantasie. Beschrieben wurde das sagenhafte Inselreich erstmals vom griechischen Philosophen Platon in seinen Dialogen Timaios und Kritias (um 360 v. Chr.). Doch wie stellte er sich Atlantis vor – und wie könnten wir es uns heute vorstellen?
Platons Beschreibung
Platon schildert Atlantis als eine hochentwickelte Zivilisation mit prächtigen Bauten, geordneten Straßen und monumentalen Tempeln.
- Stadtstruktur: Im Zentrum stand eine mächtige Stadt, kreisförmig angelegt mit konzentrischen Wasser- und Landringen. Brücken und Kanäle verbanden die Ringe miteinander.
- Palast und Tempel: Im innersten Kreis erhob sich der Palast des Königs und ein gewaltiger Poseidon-Tempel, reich verziert mit Silber, Gold und Orichalkum – einem sagenhaften Metall.
- Hafen und Schiffe: Ein großer Hafen bot Platz für eine mächtige Flotte, die Atlantis zu einer Seemacht machte.
Landschaft und Natur
- Fruchtbares Land: Atlantis soll weite Ebenen mit reicher Vegetation und fruchtbarem Ackerland besessen haben.
- Ressourcen: Erzvorkommen, edle Metalle und üppige Wälder machten das Reich wohlhabend.
- Tiere: Neben Pferden, Rindern und Wildtieren erwähnte Platon auch Elefanten – ein Hinweis auf eine exotische Tierwelt.
Deutung und Fantasie
Ob Platon eine reale Erinnerung, ein Gleichnis oder eine reine Erfindung aufzeichnete, ist bis heute umstritten. Viele moderne Vorstellungen – von glänzenden Marmortempeln bis hin zu futuristischen Unterwasserstädten – sind das Produkt von Kunst, Literatur und Film. Sicher ist nur: Platon beschrieb Atlantis als idealisierte, aber letztlich untergegangene Hochkultur.
Fazit
So wie Atlantis in Platons Schriften erscheint, war es ein Ort von Schönheit, Reichtum und Macht – aber auch ein Symbol für Überheblichkeit und moralischen Verfall. Ob es je existierte oder nur ein Gleichnis war: Das Bild von der kreisförmigen Inselstadt mit goldenen Tempeln und mächtigen Flotten prägt bis heute unsere Vorstellungskraft.